(IFAT München, Mai 2014)

Klärteichräumung mit Amphibienfahrzeugen

Effizient und umweltfreundlich durch kurze Kreisläufe

Das Anwachsen von Schlämmen und Wasserpflanzen, bis hin zur Verlandung, belastet Park-, Natur- und Klärteiche ebenso wie Bade- und Fischweiher. Eine Säuberung wird unausweichlich. Für die Verantwortlichen ist es häufig schwierig, die richtige Vorgehensweise zu finden. Bei der Entscheidungsfindung spielen viele Faktoren eine Rolle: die Auswahl des bestmöglichen Verfahrens, die Lage des Teiches und Anfahrtsmöglichkeiten, ökologische und wasserwirtschaftliche Aspekte, das Verwertungskonzept für den geräumten Schlamm sowie nicht zuletzt die Kostenfrage.

All das erfordert eine fachmännische Umsetzung.

Die Gemeinde Hohenstein im Taunus geht bei der Entschlammung ihrer Teichklaranlage Breithardt seit 2013 neue Wege. Erstmals ist ein Amphibienfahrzeug der UD UMWELT-DIENSTE GmbH (UD) aus Friedberg, einem Tochterunternehmen des Hessischen Bauernverbandes, im Einsatz. Im Sommer 2013 räumten die Experten hier den Klärteich ΙΙΙ und den Schönungsteich und brachten den Klärschlamm anschließend auf den umliegenden Ackerflächen als Düngemittel aus.

Andreas Weingardt vom Bauamt der Gemeinde Hohenstein und zuständig für die Kläranlage hat mit der neuen Methode zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: „Zum einem war die Zusammenarbeit mit UD UMWELT-DIENSTE die sauberste und schnellste Lösung. Die Entschlammung mit eigenen Kräften war in der Vergangenheit mit hohem technischem und zeitlichem Aufwand verbunden.

Einer der großen Vorteile der professionellen Teichräumung: Durch das Amphibienfahrzeug wird der Klärschlamm direkt in einen neben der Kläranlage stehenden Container gepumpt. Von dort zapfen die Fahrer den Klärschlamm wieder ab und füllen ihn in Güllefässer. Somit wird eine schnelle Räumung der Anlage umgesetzt und die zeitnahe Wiederinbetriebnahme des Teiches gewährleistet.

 

Schnelle, vielfach bewährte Vorgehensweise

Das eingesetzte Verfahren hat sich bereits bei über hundert Teichräumungen bewährt. Zunächst wird das Wasser in einem den beiden Teichen abgelassen. Dann beginnt das Abpumpen. Da der Klärschlamm am Boden sehr fest ist, muss er erst weich ‚gequirlt‘ werden. Das funktioniert durch das Amphibienfahrzeug. Es wird mit Ketten angetrieben und hat zwei Schiffsschrauben, die der 80 PS starke Dieselmotor zum Rotieren bringt. „Mit rein mechanischer Arbeit rühren wir den Klärschlamm so lange, bis er flüssig genug zum Absaugen ist“, erklärt UD-Geschäftsführer Dr. Reinhard Speerschneider. Das Amphibienfahrzeug pumpt pro Stunde 40 bis 80 Kubikmeter ab. Damit gelingt es, beide Becken in wenigen Tagen zu räumen.

 

Das anschließende Ausbringen des Klärschlamms als Dünger auf naheliegenden landwirtschaftlichen Flächen ist kostengünstig und allen voran ökologisch sinnvoll:  „Wir mussten den Klärschlamm für eine Verbrennung weder mechanisch entwässern, noch über weitere Strecken transportieren“, so Andreas Weingardt. „Gleichzeitig gehen bei der landwirtschaftlichen Verwertung die wertvollen Nährstoffe im Klärdünger nicht verloren und die Landwirte erhalten ein kostengünstiges Düngemittel.“

Laboruntersuchungen vor Ort bestätigten die Schadstoffarmut des Klärschlamms und die mögliche Verwertung nach unternehmenseigenen Qualitätsrichtlinien gemäß DIN ISO 9001. Diese Vorschriften gehen über die gesetzlichen und behördlichen Vorgaben hinaus und garantieren den Kommunen und den Landwirten zusätzliche Sicherheit.

 

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